Steckbrief Star

Star, Nahaufnahme (Gartenvogel) Star, Nahaufnahme (Gartenvogel)

Der Star ist tatsächlich ein Star unter den Vögeln, denn er ist ein ausgezeichneter Sänger und Imitator anderer Vogelstimmen und ungewöhnlicher Geräusche des Alltags. Männliche Stare sind im Prachtkleid sehr bunt, die Weibchen hingegen weisen weit mehr helle Federspitzen auf. Jungvögel sind eher einfarbig braun gefärbt.

Mit seinen dreieckigen Flügeln und sehr langer Handschwingenprojektion gehört er zu den schnellsten Vögeln, die locker 80 bis 100 km/h, mit Rückenwind sogar noch schneller fliegen können.

Lateinischer Name Sturnus vulgaris
Alternative Namen Star, Gemeiner Star, Spreen, Sprien
Größe & Gewicht
19-22 cm, 58-100g
Habitat
Der Star ist in ganz Europa anzutreffen. In Nordamerika wurden um 1900 herum etwa 100 Tiere ausgesetzt, die sich sehr erfolgreich vermehrt haben. Heute zählt der Star dort zu den häufigsten Arten.
Nest Überwiegend werden Baumhöhlen aber auch Felsspalten und im Siedlungsbereich Nistkästen und Hohlräume an Gebäuden aller Art als Brutplatz angenommen.
Brutzeit März bis Juli, 1 Brut. 4 - 7 Eier
Nahrung Der Star ist ein Allesfresser. Im Frühjahr und Frühsommer werden vor allem bodenlebende Wirbellose verzehrt, insbesondere Insekten, aber auch Regenwürmer und kleine Schnecken. Im übrigen Jahr frisst der Star überwiegend Obst und Beeren aller Art.
Klang
Der Star gibt pfeifende und schnalzende Laute von sich und ahmt auch andere Vögel und Umweltgeräusche nach. Hör Dir den Star hier über unsere interaktive Vogelstimmengrafik an.
Charakteristische Merkmale
Stare sind gern gesehene Gäste im Garten, wenn sie Schnecken oder Raupen erbeuten oder Regenwürmer aus dem Rasen ziehen. Große Starenschwärme, die sich über unsere Kirschen hermachen, mögen wir jedoch weniger.
Gefährdung
Der Star gilt laut der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland als gefährdete Vogelart (Stand: 2020).

Ein Vogel, eine Minute - der Star

Erfahre mehr über den Star in unserer Serie "Ein Vogel, eine Minute"!

Stare lieben Energiekuchen

Da Stare unsere Energiekuchen lieben haben wir sogar eine spezielle Rezeptur nur für Stare entwickelt.

STARE - INTERESSANTE FAKTEN UND HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

  1. Faszinierender Starenzug
    Ein einfach zu beobachtendes Naturphänomen ist der Flug der Stare. Jeden Jahr kann man die grossen Schwärmen dieser Vögel in verschiedenen Formationen umherfliegen sehen – hunderte bis tausend Vögel in einer Gruppe ist wahrlich ein imposanter Anblick. Es gibt unterschiedliche Theorien, die versuchen zu erklären, warum der winterliche Starenflug in so grossen Gruppen vollzogen wird. Ein ähnliches Gruppenverhalten ist bei vielen Vogelarten vorhanden, vor allem in den Wintermonaten – der Grund ist, dass so mehr Wärme produziert wird und geteilt werden kann, genauso wie das Wissen um ertragreiche Nahrungsquellen etc. Auch Fressfeinde, wie Wanderfalken, könnten von einer grösseren Gruppe besser umgangen werden – die Vögel haben in der Gruppe mehr Kraft und auch der Fressfeind könnte bei der Auswahl des Opfers von der grossen Anzahl überfordert sein.
  2. Erstaunlich gute Nachahmer
    Stare sind laute Vögel – und nicht an ihr eigenes Lied gebunden! Diese Vogelart hat ein Talent zur Nachahmung und kann die Laute anderer Vögel kopieren. Selbst menschliche Laute können reproduziert werden. Warum Stare dies tun, ist weitgehend unbekannt. Der Vogelgesang spielt eine wichtige Rolle im Balzverhalten – vielleicht wirken aussergewöhnliche Gesänge und eine aussergewöhnlich grosse Vielfalt an Lauten attraktiver auf den potenziellen Partner? Dieses Talent sorgte dafür, dass Stare oftmals wegen ihres Gesangtalents als Haustiere gehalten wurden; selbst Mozart hielt sich einen Star als Haustier, welcher einen Teil des Klavierkonzerts Nr. 17 in G-Dur singen konnte und den Komponisten drei Jahre lang begleitet hat.
  3. Überlebenskampf
    Während die Starenschwärme bei ihrem Vogelzug den Eindruck erwecken, dass diese Vogelart im Überfluss vorhanden ist und viele Herausforderungen angehen kann, ist dies nicht immer so. Auch wenn der Star heutzutage eine der häufigsten Vogelarten und ein in Deutschland sehr bekannter Vogel ist, wurde in der Vergangenheit (seit Mitte der 60er Jahre) ein Rückgang der Population in Nordwest- und Nordeuropa festgestellt. Der Grund waren zumeist Veränderungen in der Bebauung und Landwirtschaft. Pestizide sorgen zum Beispiel dafür, dass weniger Insekten als Nahrung zur Verfügung stehen und intensivere Bebauung verringert sowohl Nahrungsquellen als auch sichere Brutplätze – natürlich nicht nur für Stare, sondern auch für andere Vogelarten.
  4. Vogel des Jahres 2018
    Der NABU und der LBV sowie BirdLife Österreich haben als den „Vogel des Jahres 2018“ den Star gewählt. Der Star ist vielen als Imitationskünstler und als Flugkünstler bekannt - Letzteres lässt sich gut anhand der grossen, kunstvoll in Formation fliegenden Starenschwärme beobachten. Der Bestand des Stars ist aufgrund von Nahrungs- und Brutplatzmangel in den letzten Jahrzenten stark zurückgegangen, so dass er inzwischen auf der Roten Liste steht. Mehr zum Star als Vogels des Jahres in Martin Krafts Artikel Vogel des Jahres 2018 - der Star (weiter unten auf dieser Seite).
  5. So kannst Du helfen
    Du kannst Staren mit geeignetem Vogelfutter eine weitere Nahrungsquelle in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon bieten. Sowohl Insekten, wie z.B. Mehlwürmer, als auch Fettfutter (Energiekuchen, Energieblöcke, Meisenknödel o.ä.) wird von dieser Vogelart gut angenommen. Lebendfutter in Form von Insekten ist besonders im Frühjahr wichtig, da dieses von den adulten Vögeln an die Jungen verfüttert wird. Achte aber darauf, dass Stare mitunter in Gruppen in Gärten kommen – eine einzelne, kleine Futterstelle reicht ggf. nicht aus und muss bei grösserem Andrang erweitert werden, um Streit zu vermeiden. Sorge auch dafür, dass das Futter für grössere Vögel, wie Stare es sind, gut zugänglich ist.

Unsere Produktempfehlungen für Stare

Vogel des Jahres 2018 - der Star

Wie in jedem Jahr, so gibt es auch im Jahr 2018 einen Jahresvogel. Diesmal haben der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) den Star Sturnus vulgaris ausgewählt. Den Star? Das ist doch ein Allerweltsvogel, den jeder kennt und der in nachgerade riesigen Zahlen bei uns vorkommt, könnte man meinen. Wahr ist aber, dass dieser einst sehr häufige Vogel bei uns dramatisch abgenommen hat, um gut 2 Millionen in nur 2 Jahrzehnten, so berichten die Wissenschaftler.

Im Marburger Land indes kann man das auf keinen Fall sagen, denn nicht nur die Brutpaare, sondern auch die umherstreifenden und überwinternden Stare haben deutlich zugenommen. Vor allem in Dörfern und Städten finden wir Stare in jedem Obst- oder Schrebergarten, in Feldgehölzen, auf Streuobstwiesen, in Wäldern und Auwäldern, aber auch in Ruinen, Kirchtürmen, Schlössern und alten Häusern. Oft werden auch Nistkästen erfolgreich besiedelt.

In manche Wintern bleiben bis zu 60.000 Stare im Marburger Land, während es früher nur wenige hundert waren! In den offenen und weiten Flächen des Lahntales und Ohmbeckens sowie in deren Seitentälern sind auch aktuell (Januar 2018) tausende Stare anzutreffen. Bevorzugt nutzen die Winterstare Grünflächen, Feuchtgebiete, aber sie besuchen auch Futterhäuschen in großen Scharen, wobei ihnen die Meisenknödel und Energiekuchen von VIVARA offenbar besonders gut schmecken!

Schneller Flugkünstler und Sänger

Wenn auch der Name „Star“ lautmalerischen Ursprungs ist, so ist der Star tatsächlich ein Star unter den Vögeln, denn er ist ein ausgezeichneter Sänger und Imitator anderer Vogelstimmen und ungewöhnlicher Geräusche des Alltags. Manchmal gackern die Männchen wie Hühner oder pfeifen laut wie ein Großer Brachvogel, stets begleitet durch zitternde Flügelschläge und aufgeregter Haltung. Im Volksmund wird er auch „Spreen“ oder bei uns „Sprien“ genannt, was seinem häufigsten Ruf gerecht wird, der in etwa so klingt!

Mit seinen dreieckigen Flügeln und sehr langer Handschwingenprojektion gehört er zu den schnellsten Vögeln, die locker 80 bis 100 km/h, mit Rückenwind sogar noch schneller fliegen können. Außerhalb der Brutzeit bewohnt er Schlafplätze, die sich in der Regel im Schilf und Rohrkolben großer Feuchtgebiete befinden, aber auch in Büschen und Bäumen, nicht selten sogar in großen Städten.

Beim Anfliegen solcher Schlafplätze vollführen die Stare enorme Flugkünste mit stetig anderen Mustern, die in den Himmel gewebt werden. Mal sind es lange und ausgedehnte Wellen, sich auftürmende Wolken oder dichte Kugeln, die in extremer Geschwindigkeit dahinrollen. Jagende Habichte, Sperber oder Wander­falken haben nur selten Erfolg, einen Star aus dem äußerst gewandten Schwarm abzugreifen! Große Schlafplätze in Städten führen aber oft zu Ärgernissen, denn solche Vogelmassen hinterlassen oft riesige Kotberge und bisweilen werden parkende Autos total „zugeschissen“!

Balzverhalten

Männliche Stare sind im Prachtkleid sehr bunt und weisen weit weniger helle Federspitzen als Weibchen auf. Selbst im Schlichtkleid gibt es da noch Unterschiede. Hinzu kommen die dunkleren Augen und der bläuliche Schnabelgrund. Jungvögel sind eher einfarbig braun gefärbt und lärmen in umherstreifenden Schwärmen mit dem typischen, wie „spreen“ oder „spreetz“ klingenden Ruf. Als Besonderheit unter den Singvögeln machen sie im Spätsommer und Herbst eine komplette Mauser ins erste Winterkleid (wegen der vielen weißen Flecken auch „Perlkleid“ genannt) durch. Im nächsten Frühjahr nutzen sich die weißen Federspitzen vor allem bei den Männchen schneller ab, weil diese ohnehin weniger und schmalere Federspitzen besitzen. Dann zeigt sich der metallische Glanz, mal purpurn, mal grünlich.

Die besten Sänger und buntesten Starenmännchen haben bedeutend mehr Glück bei den schlichter gefärbten Weibchen, denn ihr ausdauernder Gesang und das hektische Flügelschlagen müssen sich ja irgendwie lohnen! Dennoch geben sie sich nicht nur mit einem Weibchen ab, denn sobald dieses mit der Brut begonnen hat, wirbt der prächtige Star abermals um ein Weibchen.

Nach der Brutzeit sieht man die Familienverbände in großer Zahl auf Wiesen und Feldern, oft zwischen den Füßen von Weidevieh bei der Nahrungssuche. Unseren Wasserbüffeln an den Martinsweihern bei Niederwalgern werden regelmäßig Parasiten entfernt, was diese sichtlich „genießen“.

Stare sind intelligente Mieter

Stare sind aber auch sehr intelligente Vögel, die sich bei der Brutplatzsuche in Naturhöhlen oder Nistkästen einiger „Tricks“ bedienen: Ist eine Höhle zum Brüten geeignet und unbesetzt, legen sie einfach ein paar Hälmchen hinein, suchen aber weiter nach noch besseren Brutstätten. Andere Vögel entdecken diese Halme und „denken“, dass die Höhle besetzt sei und streichen ab.

Damit sichert sich der Star gleich mehrere attraktive Wohnungen, vergleichbar mit deutschen Urlaubern im Ausland, die sich bereits vor dem Frühstück aufmachen und ausgewählte Liegen mit Handtüchern belegen und so ein gewisses „Eigentum“ signalisieren!

Warum sind Stare gefährdet?

In intensiv genutzten Agrarlandschaften findet der Star kaum noch Nahrung und hat es daher schwer, seinen Bestand zu stabilisieren. Die beträchtlichen Abnahmen der Brutbestände haben mit dem übermäßigen Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, aber auch in den Vorgärten zu tun.

Hinzu kommt, dass oft auch Einfluglöcher in alten Gebäuden versiegelt werden. Dies alles darf nicht passieren und es ist wichtig, dass die EU langfristig den Einsatz von „Glyphosat“ verbietet. Der Meistersänger und Kunstflieger Star würde wie andere Arten davon profitieren!

Ein Bericht von Prof. Dr. Martin Kraft