Ein Naturteich ist eine wunderbare Möglichkeit, die Artenvielfalt in deinem Garten zu fördern. Frösche, Libellen, Vögel und viele andere Tiere profitieren von einer kleinen Wasserquelle – und du kannst das lebendige Treiben beobachten. Ein naturnaher Teich ist nicht nur eine Bereicherung für die Umwelt, sondern auch für dich selbst.
Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du einen wildtierfreundlichen Teich anlegst.


1. Die richtige Stelle für den Teich finden
Was ist der beste Standort?
- Halbschattig bis sonnig: Mindestens 4–6 Stunden Sonne am Tag, aber nicht ganztägig direkte Sonneneinstrahlung
- Windgeschützt: So bleibt das Wasser ruhiger und verdunstet langsamer
- Nicht unter Bäumen: Herabfallendes Laub kann das Wasser verschmutzen
Tipp: Wähle eine ruhige Ecke im Garten, damit Wildtiere sich ungestört fühlen.
2. Die Teichgröße und -tiefe planen
Ein Naturteich muss nicht riesig sein, aber je größer, desto besser für die Artenvielfalt!
Empfohlene Maße:
- Kleine Gärten: Mindestens 1,5 x 1,5 Meter
- Tiefste Stelle: Mindestens 60 cm, damit der Teich im Winter nicht komplett zufriert
Warum verschiedene Tiefen?
- Flachwasserbereiche (10–30 cm) für Insekten, Vögel und Amphibien
- Tiefwasserbereich (60+ cm) als Schutz für überwinternde Tiere
Tipp: Ein Teich mit sanft abfallenden Ufern hilft Tieren beim Ein- und Aussteigen.


3. Den Teich ausheben und abdichten
Aushub:
- Markiere die gewünschte Form mit einem Seil oder Sand
- Hebe die verschiedenen Teichzonen (flach & tief) aus
- Entferne spitze Steine und Wurzeln, damit die Teichfolie nicht beschädigt wird
Dichtung:
- Teichfolie (EPDM oder PVC, mindestens 1 mm dick)
- Alternativ: Lehm oder Ton als natürliche Abdichtung
Tipp: Lege unter die Folie eine Schicht Sand oder Teichvlies als Schutz.


4. Den Teich mit Wasser füllen
Wichtig:
- Regenwasser ist ideal, da es weicher und nährstoffärmer als Leitungswasser ist
- Falls du Leitungswasser nutzt, lass es einige Tage stehen, damit sich Chlor verflüchtigt


Tipp: Fülle den Teich langsam, damit sich die Folie gut legt.
5. Teichränder naturnah gestalten
Ein gut gestalteter Randbereich macht den Teich zu einem echten Paradies für Wildtiere.
Geeignete Uferpflanzen:
- Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
- Wasserminze (Mentha aquatica)
- Schilf und Rohrkolben (für große Teiche)
Flachwasserzonen & Ausstiegshilfen:
- Setze Steine oder Totholz als kleine Inseln für Insekten und Vögel
- Verwende einen sanften Übergang mit Kies oder Pflanzen
Tipp: Vermeide Plastik- oder Betonränder – sie erschweren den Tieren den Zugang.
6. Welche Tiere ziehen in deinen Teich ein?
Amphibien: Frösche, Molche und Kröten nutzen den Teich zum Laichen.
Insekten: Libellen, Wasserläufer und Käfer profitieren von den Flachwasserzonen.
Vögel: Amseln und Meisen trinken aus dem Teich oder baden im seichten Wasser.
Bestäuber: Bienen und Schmetterlinge nutzen den Teichrand als Trinkstelle.
Tipp: Geduld haben! Wildtiere finden den Teich ganz von selbst.


7. Pflege und Erhaltung des Naturteichs
Weniger ist mehr! Ein Naturteich benötigt kaum Pflege:
✔ Im Herbst Laub entfernen, um eine zu starke Verschlammung zu verhindern
✔ Kein Leitungswasser nachfüllen, wenn es möglich ist
✔ Algenwachstum kontrollieren, indem du nährstoffarme Pflanzen wählst
Vermeide:
- Chemikalien oder Fischbesatz – sie stören das natürliche Gleichgewicht
- Ständiges Umrühren oder Reinigen – der Teich reguliert sich selbst


Zusammenfassung:
✔ Standort: Halbschattig, windgeschützt, nicht unter Bäumen
✔ Größe: Mindestens 1,5 x 1,5 Meter, mit verschiedenen Tiefen
✔ Abdichtung: Teichfolie oder Lehm als natürliche Alternative
✔ Naturnahe Gestaltung mit Pflanzen, Steinen und flachen Ufern
✔ Geduld: Wildtiere kommen von selbst
✔ Pflegeleicht: Keine Chemikalien, wenig Eingriffe nötig
Ein Naturteich verwandelt deinen Garten in eine kleine Oase für Wildtiere – und bietet dir selbst einen entspannten Rückzugsort in der Natur. Viel Spaß beim Anlegen deines Teichs!