Schmetterlinge bringen Farbe, Bewegung und Leben in jeden Garten und spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Doch durch den Verlust ihres Lebensraums sind viele Schmetterlingsarten bedroht. Mit einem schmetterlingsfreundlichen Garten kannst du ihnen Nahrung, Schutz und Brutplätze bieten und gleichzeitig die Biodiversität fördern.
Egal, ob du einen großen Garten oder nur einen kleinen Balkon hast – mit diesem Leitfaden kannst du einen Lebensraum schaffen, der Schmetterlinge anzieht und unterstützt.


Ein Schwalbenschwanz
Warum einen Schmetterlingsgarten anlegen?
Ein Schmetterlingsgarten ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet auch viele Vorteile:
- Unterstützt die Biodiversität – Ein schmetterlingsfreundlicher Garten hilft auch Bienen, Vögeln und anderen Bestäubern.
- Fördert natürliche Schädlingsbekämpfung – Viele Schmetterlinge legen Eier auf Pflanzen, die Raupen anlocken, die wiederum Vögeln als Nahrung dienen.
- Sorgt für Entspannung und Achtsamkeit – Das Beobachten von Schmetterlingen kann beruhigend und erfüllend sein.
- Verbessert die Bestäubung von Pflanzen – Schmetterlinge tragen zur Gesundheit deines Gartens bei, indem sie Pflanzen bei der Fortpflanzung helfen.
Den Schmetterlingsgarten planen
Um einen Garten zu gestalten, der Schmetterlinge anzieht, solltest du folgende Elemente berücksichtigen:
- Den richtigen Standort wählen
Schmetterlinge lieben Wärme und Sonnenlicht. Wähle daher einen Platz, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht am Tag erhält. Ein windgeschützter Bereich erleichtert es den Schmetterlingen, sich niederzulassen und zu fressen.
- Die passenden Pflanzen auswählen
Schmetterlinge benötigen zwei Arten von Pflanzen:
- Nektarpflanzen – Sie dienen den erwachsenen Schmetterlingen als Nahrungsquelle.
- Futterpflanzen (Wirtspflanzen) – Auf diesen legen Schmetterlinge ihre Eier ab, und die Raupen ernähren sich von ihnen.
Wähle eine Vielfalt an heimischen Pflanzen, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen, damit stets genügend Nahrung vorhanden ist.


Ein Tagpfauenauge
Empfohlene Nektarpflanzen:
- Schmetterlingsflieder (Buddleia)
- Eisenkraut (Verbena)
- Lavendel
- Sonnenhut (Echinacea)
- Dost (Oregano)
- Efeu (für späte Blütezeiten)
Empfohlene Wirtspflanzen:
- Brennnesseln (für Admiral, Tagpfauenauge und Kleinen Fuchs)
- Wilde Möhre und Fenchel (für Schwalbenschwänze)
- Hornklee (für Bläulinge)
Einen schmetterlingsfreundlichen Lebensraum schaffen
- Schutzmöglichkeiten bieten
Schmetterlinge benötigen Rückzugsorte zum Ausruhen und Verstecken vor Fressfeinden. Sträucher, Hecken und hohe Gräser bieten natürlichen Schutz. Zusätzlich kannst du ein Schmetterlingshaus aufstellen.
- Wasser- und Sonnenplätze einrichten
Schmetterlinge brauchen Feuchtigkeit, besonders an heißen Tagen. Eine flache Schale mit feuchtem Sand oder Erde dient als Wasserquelle. Flache Steine in sonnigen Bereichen helfen Schmetterlingen, sich aufzuwärmen.
- Keine Pestizide verwenden
Chemische Pestizide und Herbizide schaden Schmetterlingen und anderen Bestäubern. Setze auf natürliche Methoden wie Mischkulturen oder biologische Schädlingsbekämpfung.
- Eine wilde Ecke im Garten lassen
Ein kleiner, ungestörter Bereich mit heimischen Pflanzen, Gräsern und Laubhaufen bietet Schmetterlingen ideale Bedingungen zum Überwintern und Fortpflanzen.


Ein Geißklee-Bläuling
Den Schmetterlingsgarten pflegen
- Pflanzen für alle Jahreszeiten bereitstellen
Sorge für eine kontinuierliche Nahrungsquelle von Frühling bis Herbst, damit Schmetterlinge während ihres gesamten Lebenszyklus versorgt sind.
- Verblühte Blumen regelmäßig entfernen
Das Entfernen verwelkter Blüten (Deadheading) fördert eine längere Blütezeit und versorgt Schmetterlinge länger mit Nektar.
- Einige Pflanzen ausblühen lassen
Einige Schmetterlingsarten, wie das Distelfalter-Weibchen, ernähren sich von Samenständen. Lass daher einige Pflanzen ungeschnitten stehen.
- Schmetterlinge beobachten und dokumentieren
Wenn du notierst, welche Schmetterlingsarten deinen Garten besuchen, kannst du wichtige Daten zur Erhaltung dieser Tiere sammeln. Erwäge eine Teilnahme an Schmetterlingszählungen in deiner Region.
Schmetterlinge, die du beobachten kannst
Je nach Region können unterschiedliche Schmetterlingsarten deinen Garten besuchen. In Deutschland sind häufig anzutreffen:
- Tagpfauenauge – Mit seinen auffälligen, bunten Augenflecken leicht zu erkennen.
- Kleiner Fuchs – Ein orange-schwarzer Schmetterling mit blauem Rand, der in Gärten häufig vorkommt.
- Admiral – Schwarz, weiß und rot gefärbt, oft auf Schmetterlingsflieder zu sehen.
- Hauhechel-Bläuling – Ein kleiner, leuchtend blauer Schmetterling, der Wiesen und Gärten liebt.
- Distelfalter – Ein Wanderfalter, der jedes Jahr lange Strecken zurücklegt.


Ein Zitronenfalter


Ein Admiral
Einen Schmetterlingsgarten anzulegen ist eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit, die Natur zu unterstützen und gleichzeitig deinen Garten zu verschönern. Mit nektarreichen Pflanzen, Schutzmöglichkeiten und einem Verzicht auf Pestizide kannst du einen Lebensraum schaffen, der Schmetterlinge anzieht und schützt.
Mit ein wenig Geduld wird dein Garten schon bald von diesen faszinierenden Insekten bevölkert. Starte noch heute und genieße die farbenfrohe Vielfalt der Schmetterlinge in deinem eigenen Garten!
