Ein Insektenhotel ist eine großartige Möglichkeit, die Biodiversität im Garten zu fördern, indem es nützlichen Insekten Unterschlupf bietet. Aber welche Arten ziehen eigentlich in diese mit Hohlstängeln, Holzwolle und gebohrten Löchern gefüllten Holzkonstruktionen ein? Die Antwort hängt von der Bauweise des Insektenhotels und der Umgebung ab.
Hier stellen wir die häufigsten Bewohner vor und erklären ihre wichtige Rolle im Ökosystem.
1. Wildbienen: Unverzichtbare Bestäuber
Eine der häufigsten Besuchergruppen in Insektenhotels sind Wildbienen. Diese sanften Bestäuber spielen eine entscheidende Rolle für die Pflanzenvielfalt. Im Gegensatz zu Honigbienen leben sie nicht in Kolonien, sondern suchen sich einzelne Nistplätze in kleinen Hohlräumen.
Häufige Wildbienenarten in einem Insektenhotel:
- Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) – Nistet bevorzugt in hohlen Pflanzenstängeln oder gebohrten Holzlöchern.
- Blattschneiderbiene (Megachile-Arten) – Verwendet Blattstücke zum Verschließen ihrer Nester.
- Blaue Mauerbiene (Osmia caerulescens) – Ähnelt der Roten Mauerbiene, hat aber eine bläuliche Färbung.
Wildbienen sind besonders effiziente Bestäuber, was sie für Gärten, Obstplantagen und Wildpflanzen unverzichtbar macht. Sie bevorzugen schmale Röhren mit einem Durchmesser von 6–10 mm, in denen sie ihre Eier ablegen und den Eingang mit Lehm oder Blättern verschließen.
2. Marienkäfer: Natürliche Schädlingsbekämpfer
Marienkäfer sind ebenfalls häufige Gäste in Insektenhotels, besonders in den Wintermonaten, wenn sie einen geschützten Platz zum Überwintern suchen. Diese kleinen Käfer sind äußerst nützlich, da sowohl die erwachsenen Tiere als auch ihre Larven große Mengen an Blattläusen, Schildläusen und anderen Schädlingen fressen.
Sie bevorzugen trockene Bereiche im Insektenhotel und nisten gerne in Holzspalten, die mit Stroh, Rinde oder trockenen Blättern gefüllt sind. Wenn du diese Materialien bereitstellst, erhöhst du die Chance, Marienkäfer in deinem Garten anzusiedeln.
3. Florfliegen: Lautlose Nachtjäger
Florfliegen sind zarte Insekten mit durchsichtigen Flügeln und einem grünlichen oder bräunlichen Körper. Während die erwachsenen Tiere sich von Nektar und Pollen ernähren, sind ihre Larven echte Räuber, die sich von Blattläusen, Milben und weißen Fliegen ernähren.
Florfliegenlarven können bis zu 200 Blattläuse pro Woche fressen – ein unschätzbarer Vorteil für die natürliche Schädlingsbekämpfung.
Florfliegen werden besonders von Insektenhotels mit Holzwolle, Stroh oder Wellpappe angezogen, wo sie tagsüber Schutz vor Fressfeinden finden. Einige Insektenhotels enthalten sogar rot gestrichene Bereiche, da Florfliegen von dieser Farbe besonders angezogen werden.
4. Asseln: Die Recycling-Experten
Asseln gehören vielleicht nicht zu den bekanntesten Insektenhotel-Bewohnern, spielen aber eine wichtige Rolle bei der Zersetzung organischer Materialien. Diese kleinen Krebstiere helfen dabei, abgestorbenes Holz, Blätter und Pflanzenreste zu zersetzen und somit den Boden mit wertvollen Nährstoffen anzureichern.
Asseln bevorzugen dunkle, feuchte Orte und siedeln sich deshalb häufig im unteren Bereich des Insektenhotels an, besonders in Fächern mit feuchtem Holz, Rinde oder Moos. Ihre Anwesenheit ist ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem.
5. Der Gemeine Ohrwurm: Unterschätzte Gartenhelfer
Trotz ihres furchteinflößenden Namens sind Gemeine Ohrwürmer (Forficula auricularia) nützliche Insekten, die Blattläuse und andere Schädlinge fressen. Sie sind besonders in Obstgärten von Vorteil, wo sie Schädlinge an Bäumen und Sträuchern reduzieren.
Gemeine Ohrwürmer bevorzugen enge, geschützte Spalten und lassen sich oft in Insektenhotels nieder, die Bambusröhren oder gestapelte Rindenstücke enthalten. Einige Gärtner stellen ihnen sogar spezielle "Ohrwurmhäuser" zur Verfügung – umgedrehte Blumentöpfe, gefüllt mit Stroh oder Holzwolle.
6. Käfer: Die versteckten Recycler
Auch verschiedene Käferarten nutzen Insektenhotels, insbesondere solche, die natürliche Totholzlebensräume nachahmen. Dazu gehören:
- Laufkäfer – Fressen Schnecken, Raupen und andere Schädlinge.
- Borkenkäfer – Zersetzen abgestorbenes Holz.
- Blütenkäfer – Bestäuber, die sich von Nektar und Pollen ernähren.
Diese Käfer tragen zur Schädlingskontrolle und Zersetzung von organischem Material bei. Um sie anzulocken, sollten Insektenhotels unbehandeltes Holz mit Rinde sowie Holzstücke mit unterschiedlich großen Bohrlöchern enthalten.
Wie machst du dein Insektenhotel besonders attraktiv?
Damit sich eine Vielzahl von Insekten ansiedelt, solltest du folgende Punkte beachten:
✔ Platzierung an einem sonnigen, windgeschützten Ort – Wildbienen benötigen Wärme, während andere Insekten eine stabile Umgebung bevorzugen.
✔ Verschiedene Naturmaterialien verwenden – Jede Art hat unterschiedliche Bedürfnisse, daher sollten Hohlstängel, Stroh, Holzwolle und gebohrte Holzstücke kombiniert werden.
✔ Keine Pestizide in der Umgebung verwenden – Chemische Pflanzenschutzmittel können nützliche Insekten gefährden.
✔ Regelmäßige Kontrolle und Pflege – Das Insektenhotel sollte gelegentlich auf Schäden überprüft werden, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten.
Ein lebendiges Mini-Ökosystem
Ein Insektenhotel ist weit mehr als eine dekorative Ergänzung im Garten – es ist ein wertvoller Lebensraum für Bestäuber, Schädlingsbekämpfer und Zersetzer. Mit einem gut gestalteten Insektenhotel kannst du Wildbienen, Marienkäfer, Florfliegen, Asseln, Ohrwürmer und Käfer fördern und somit das gesamte Ökosystem unterstützen.
Möchtest du die nützlichen Insekten in deinem Garten unterstützen? Entdecke unser Sortiment an hochwertigen Insektenhotels, die speziell für verschiedene Arten entwickelt wurden und hilf mit, eine lebendige Umgebung für Wildtiere zu schaffen.